Katrin Kunert
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1962 | in Leipzig geboren, aufgewachsen bei Dresden |
1980–82 | Abitur, Berufsausbildung, Abendstudium an der Hochschule für bildende Künste in Dresden |
1982–89 | Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig |
1992 | Stipendium des Landes Schleswig-Holstein Stipendium der Bayer AG Leverkusen |
1994 | Meisterschülerin bei Prof. R. Kuhrt Philip-Morris-Stipendium für Malerei |
1994–97 | kulturpädagogische Projekte |
1998–2004 | künstlerische Assistentin an der HGB Leipzig |
2006–12 | Professur für Malerei, Zeichnen und Komposition an der HGB Leipzig |
seit 2012 | künstlerische Leitung der Leipziger Sommerakademie – Muldental |
Ausstellungen
Einzelausstellungen (Auswahl) | |
2020 | Anteile von Nacht, Galerie Könitz, Leipzig |
2018 | Katrin Kunert / Eigenleuchten / Malerei, Rittergut Kössern |
2017 | Landschaft und Figur, Katrin Kunert (Malerei) und Katrin Lau (Plastik), Galerie Teterow so fern wie nah, Malerei von Katrin Kunert, Weißes Haus Markkleeberg |
2016 | Stillgesicht, Galerie Könitz, Leipzig Offene Geheimnisse, Stadtmuseum Oldenburg |
2015 | Kostbarkeiten IV: so nah – so fern, Rathaus Marzahn, Berlin |
2013 | Single Songs, Kunstverein Panitzsch |
2012 | Blatt am Zweig · Zweig am Ast · Ast am Baum, Galerie Queen Anne, Leipzig |
2008 | Zwischen Wasser und See, Galerie Hotel Leipziger Hof, Leipzig |
2007 | aspects, mit Christiane Wachter und Edda Jachens, Galerie Baumann, Leipzig |
2005 | Im Freien, Hotel Mercure, Leipzig |
2004 | Galerie Kunstantin, Herne |
2003 | Sparkasse Freital |
2002 | Sommer, Kulturforum Schleußig, Leipzig |
1999 | Symbiose XII, mit Marcus Willeke, Commerzbank Erfurt |
1997 | Vokabular, Galerie Bodek, Hannover |
1994 | einhäusig – zweihäusig, mit Michael Kunert, Kunstverein Jena Milch-Ziffer-Gang, Galerie Mitte, Dresden Stroh zu Gold, Galerie Schneider, Leipzig |
1992 | Jeweils der Himmel, Galerie am Kraftwerk, Leipzig Katrin Kunert – Stadtmalerin, 1992 Galerie am Werk, Leverkusen |
1991 | Bilder zu Heiner Müller, Galerie Felix, Hamburg Arbeiten auf Papier, Galerie der Moritzbastei, Leipzig |
1990 | Arbeiten zu Heiner Müller, Schauspielhaus Leipzig |
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl) | |
2022 | Kick Line, Arbeiten auf Papier, MalerinnenNetzwerk Berlin-Leipzig, Thaler-Originalgrafik, Leipzig Essence Of Color – Blue, MalerinnenNetzWerk Berlin-Leipzig, Städtische Galerie im Leeren Beutel, Regensburg Als wären es meiner Drei, KunstLANDing, Neuer Kunstverein Aschaffenburg e.V. |
2021 | Merseburger Sprüche und Sprünge. Hommage auf den Realismus, Willi-Sitte-Galerie Merseburg |
2020 | Im Gehäuse, Kunsthalle der Sparkasse Leipzig Pantherfrauen. Fünf Künstlerinnen aus Leipzig, Döbele Kunst Mannheim |
2019 | Wonder Wall, Galerie Leuenroth, Frankfurt VOIX – MalerinnenNetzwerk Berlin Leipzig, Museum der bildenden Künste Leipzig |
2018 | Nach dem Bild ist vor dem Bild II, Kunstverein Freunde Aktueller Kunst e.V. Zwickau |
2015 | 2.5.0. Objects Is Meditation And Poetry, GRASSI-Museum, Leipzig die bessere hälfte – malerinnen aus leipzig, Kunsthalle der Sparkasse Leipzig |
2011 | Dozenten der Leipziger Sommerakademie, Denkmalschmiede Höfgen |
2010 | Sachsenbank Leipzig |
2007 | R.O.T., Leipziger Jahresausstellung |
2006 | Landgang, Denkmalschmiede Höfgen/Grimma |
2005 | Große Sächsische Kunstausstellung, Leipzig |
2004 | Lehrer der Sommerakademie Dresden, Motorenhalle, riesa-efau |
2000 | bezeichnenderweise, Kulturforum Rheine |
1999 | message, Goethe-Institut, New York |
1998 | Fetisch-Fetisch, Mädlerpassage Leipzig Zeichnungen, Galerie der HGB Leipzig Correspondance, Leipziger Jahresausstellung |
1997 | Lust und Last, Leipziger Kunst seit 1945, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Museum der bildenden Künste Leipzig Passagen, Leipziger Jahresausstellung |
1996 | Lehrer und Schüler der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Kunstverein Coburg Bilder in Ton, Museum für Kunsthandwerk, Leipzig |
1994 | Meisterschüler, Galerie der HGB, Leipzig Zeitblick, Kunstlandschaft Sachsen, Schloss Dresden |
1993 | Ortswechsel, Frauenkulturzentrum Frankfurt a.M. |
1991 | Junge Kunst Leipzig, BASF Ludwigshafen Junge Kunst Leipzig, Lindenau-Museum Altenburg |
Arbeiten in öffentlichen Sammlungen
Museum der bildenden Künste Leipzig; Deutsche Bibliothek, Buch- und Schriftmuseum Leipzig; Landesbibliothek Sachsen; Kunstsammlung der Bayer AG Leverkusen; Sparkasse Leipzig; Commerzbank Thüringen; Sparkasse Dresden; Kunstsammlung Rügen
»Die Malereien Katrin Kunerts; als würden Träume in ihnen warten, irgendwo in den Zwischenräumen, im Unsichtbaren, verschwunden von den Oberflächen, dicht darunter zu verharren, nicht mehr direkt greifbar wie noch am Beginn ihres Schaffens. Jetzt repräsentieren sich die Dinge selbst, beinahe nüchtern, leise, mit Nachdruck. Landschaften, Stilleben, selten eine Figur. Kühle Lichtregie unterstützt die Stimmungen, hebt Details hervor oder verschattet sie. Die Farbe, geschichtet aus Eitempera und Öl, breitet sich flächig aus, wird zuweilen angeschärft, sammelt sich häufig in blaugrünen Tönen, umgeben von erdigem Orange, sattem Ocker, fahrigem Gelb, verschwindendem Rosa. Alles eher Farben aus Erinnerungen, inneren Erfahrungen, die das Außen zum Innen machen und dennoch herausgefiltert sind aus der Natur, der Anschauung vor Ort. Die Oberflächen ruhig, glanzlos, die Pinselspuren getilgt. Die auf den ersten Anschein tiefen Bildräume sind bei genauerer Betrachtung eher in die Fläche getrieben, die Darstellungen sammeln sich in der vorderen Bildebene, werden hier zueinander gefügt, miteinander verzahnt. Der Horizont liegt weit oben oder ist ganz aus den Bildern verschwunden. Es ist wie Wegrücken und wieder Heranholen, Herausnehmen und wieder Zurücksetzen, Annehmen und wieder Verfremden. All das erzeugt die besondere Poesie der Malereien, ihr hermetisches Verschlossen-Sein, als wäre jeder Versuch, wirklich hinter die Oberflächen zu gelangen, vergeblich. …«
Ina Gille: »Malgründe – Lebensgründe«, Katalogtext, erschienen in »Katrin Kunert: Luftdicht. Malerei 2004 – 2011«, OEMUS MEDIA AG, Leipzig, 2011, S. 55 – 62
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OEMUS MEDIA AG, Leipzig, 2011
ISBN 978-3-00-036715-1
»Katrin Kunert weiß was sie tut. Sie ist Architektin ihrer Bilder, sie konstruiert, baut, schichtet und bringt dabei alles auf ein erträgliches Maß. Denn, so die Künstlerin, kein Bild sei so traurig wie so mancher Anlass. Sie behauptet nicht, den Überblick zu haben. Im Ausschnitt jedoch kennt sie sich aus, hat Ordnung geschaffen und dabei Sicherheit erlangt.
Die Inhalte, mit denen sich Katrin Kunert auf ihren Bildern beschäftigt, schöpft sie aus einem persönlichen Fundus, wobei Fotos, Skizzen und Textfragmente aus Lyrik oder Prosa gleichermaßen als Erinnerungsstützen dienen. Mit dem Vorsatz ›das muss ich mal malen‹ wird das Material abgelegt, um teils schnell, teils erst nach längerer Zeit, ausgelöst durch einen besonderen Anlass, der eine bereits gespeicherte Situation wieder heraufbeschworen hat, wieder hervorgeholt und einem Bild Anlass zu geben. Manchmal sind es auch mehrere Versatzstücke, die gemeinsam zu einem Bild verschmelzen.
So speisen sich Katrin Kunerts Bilder immer aus Biografischem, Orte die sie besucht hat, Themen, die sie beschäftigt haben, Personen, die ihr begegnet sind. Insofern sind ihre Arbeiten sehr persönlich und selbstreferentiell. Jedoch treten dem Betrachter keine ungestümen expressiven Seelenregungen entgegen. Katrin Kunert präsentiert nichts Unverdautes. …«
Esther Niebel: »Luftdicht«, Katalogtext, erschienen in »Katrin Kunert: Luftdicht. Malerei 2004 – 2011«, OEMUS MEDIA AG, Leipzig, 2011, S. 5 – 10
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Texte
»Zwischen Wasser und See. Das fließende, fallende, stürzende, über alle Ufer tretende Element und der ufergefasste, ruhig liegende See. Wie wird das eine zum anderen, und was ist das überhaupt, das Dazwischen? Über welche Räume und Zeiten hinweg zeigt es sich, ist es greifbar oder entzieht es sich?
Eine poetische Umschreibung, hinter der die Sehnsucht aufscheint, etwas zu fassen, was an sich unfassbar ist. Wenn man will ein Spiel, ansonsten bitterer Ernst. Beides findet sich im Werk von Katrin Kunert. …
Katrin Kunert zeichnet vor Ort, sich die Formenfülle der Natur anzueignen, das Erlebte, Gesehene in Beziehung zu setzen zu sich selbst wie zur Kunstgeschichte. Bewusst stellt sie sich dabei vor allem in die Tradition der Deutschen Romantik, einer besonderen Art individueller Sinnsuche wie Sinngebung, die größtenteils über die Natur codiert ist. …«
Ina Gille: Eröffnungsrede zur Ausstellung »Zwischen Wasser und See«, Galerie Hotel Leipziger Hof, 7. März 2009
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Oemus Media AG, Leipzig, 2018
ISBN 205-48-3098-29-356
»…Es ist eine ausgesuchte, auffallend abgezirkelte Welt, die die Malerin Katrin Kunert ins Bild setzt. Szenen und Motive, die wirken, als passten sie nicht in unsere Zeit, als seien sie geradewegs, wie die Zeitung vom Vortag – von gestern. Andererseits könnten ihre Werke aktueller nicht sein, könnten kaum mehr an, durchaus kritischem, Zeitgeist atmen. Es ist dieser Antagonismus, aus dem heraus die Bilder eine Magie beziehen, der man sich als Betrachter kaum entziehen kann. …
…Vielschichtig ist ein Begriff, der auch auf ihre Maltechnik anwendbar ist. Alles beginnt mit einer Grundierung in Rot. Darauf setzt die Malerin additiv Schicht auf Schicht in einer Mischtechnik aus Eitempera und Ölfarben. Aus einer Vielzahl einzelner, kontrolliert gesetzter, parataktisch oder sich überlagernder Pinselstriche formt sie die Gegenstände auf der Leinwand, eine Quitte, ein Gebüsch, eine Figur. Die Maloberfläche ist geschlossen, und doch bleibt der Pinselstrich auch im fertigen Werk immer Bestandteil desselben …«
Thomas Staudt: so fern wie nah, Katalogtext, erschienen in Katrin Kunert: so fern wie nah, Malerei 2012 - 2017, Oemus Media AG, Leipzig, 2018
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